10-fache Senkung der Baukosten in Dänemarks höchsten Gebäude.
Lighthouse Tower
Dänemark hat ein neues Wahrzeichen, auf das es stolz sein kann - der Lighthouse Tower ist jetzt das höchste Gebäude des Landes.
Mit einer Höhe von 142 Metern dominiert der Turm die Skyline der Stadt Aarhus.
Der Bau dieses modernen Wahrzeichens war alles andere als einfach. Die erste Bauphase des Projekts wurde 2012 abgeschlossen, als die Terrassenwohnungen fertiggestellt wurden. Damals wurde die zweite Bauphase jedoch aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Durchführbarkeit und der schwierigen Bodenbedingungen für ein so schweres Bauwerk sowie Sorgen eines finanziellen Abschwungs pausiert.
Per Aarsleff nahm die Herausforderung an
Per Aarsleff, ein dänisches Bauunternehmen, das für sein Fachwissen im Bereich Erdarbeiten bekannt ist, wurde mit dem Bau der zweiten Phase des Projekts beauftragt. Neben dem Hauptturm umfasste diese zweite Phase den Bau von zwei 10-stöckigen Gebäuden, dem "Promenadenhaus" und dem "Kanalhaus".
Best Practices in Lean Construction
Das Projekt wurde 2022 fertiggestellt. Ein beeindruckendes, 142 Meter hohes Gebäude schmückt nun die Spitze der Hafenfront von Aarhus und zeigt die Zukunft des Bauens.
Das Projekt wurde unter Einsatz moderner Baumethoden wie Lean Construction und der digitalen Baumanagement Software von Imerso abgeschlossen. Imerso kombiniert 3D Scanning und BIM zu einem digitalen Zwilling in Echtzeit für eine hocheffiziente Bauüberwachung. Durch routinemäßige Bestandsaufnahmen und proaktive Qualitätskontrolle konnte die Bauqualität während des gesamten Projekts sichergestellt und letztlich Nacharbeiten und Verzögerungskosten vermieden werden.
Herausforderungen in komplexen Projekten
Ein Highlight des beeindruckenden Turms bietet der öffentliche Zugang zu einer Aussichtsplattform und einer Bar.
Die Fertigstellung der "Krone" des Turms mit einer fantastischen Aussicht auf den Hafen und die Stadt war eine große Herausforderung mit einem hohen Risiko von einer Bauzeitverlängerung. Mit einer Spannweite von 22 x 22 Metern besteht die Krone aus einer über 70 Tonnen schweren Stahlkonstruktion mit einer komplexen Geometrie, die an eine Muschel erinnert.
Der Plan
Die Idee war, die vorgefertigte Struktur nach Fertigstellung der obersten Stockwerke auf die Spitze des Gebäudes zu heben. Die Stahlelemente wurden vorgefertigt und montiert und dann in vier Teilen auf den Turm gehoben. Auf dem Dach angekommen, wurden diese auf zwei verschiedenen Etagen platziert und mit etwa 250 Stangen verschraubt. Zusätzlich kam hinzu, dass die Dachkonstruktion ein elegantes, geschwungenes Design mit elf verschiedenen Neigungen aufweist, was es schwierig machte, die Elemente innerhalb enger Toleranzen korrekt zu platzieren.
Die Herausforderung
Aufgrund des engen Zeitplans, der beengten Platzverhältnisse und der ungewöhnlichen Höhe, blieb den Bauteams nur wenig Spielraum für Abweichungen von den Bauplänen. Angesichts solch enger Bautoleranzen und des Zeitdrucks musste das Team einen Lean Bauprozess sicherstellen, bei dem jeder Schritt vor dem nächsten überprüft werden kann.
Die Chancen im digitalen Bauen
VDC Koordinator Christian Øster und sein Team waren auf der Suche nach der richtigen Bauüberwachung Software, um den "As Built" Bauzustand genau zu überwachen. Das Hauptaugenmerk lag auf der Implementierung eines innovativen Lean Construction Bauprozess, bei dem die Qualitätskontrolle der Bauausführung im Vordergrund steht, so dass Abweichungen frühzeitig erkannt und proaktiv behoben werden können.
In anderen Bauprojekten hat das VDC Team bei Aarsleff bereits gute Erfahrungen mit der Baumanagement Software von Imerso zur Erfassung der Bauausführung mittels 3D Scanning gemacht. Auch dort wurde die Baustelle routinemäßig und automatisch mit den BIM Modellen abgeglichen für eine baubegleitenden Qualitätskontrolle.
Automatische Qualitätskontrolle - ein Fallbeispiel
Mithilfe eines Leica RTC 360 Laserscanners erstellte das Team die As Built Dokumentation, um den Dachbereich zu erfassen, auf dem die Turmkrone installiert werden sollte. Nach dem Hochladen des tatsächlichen Bauzustandes in Imerso führten Christian und sein Team die automatische Soll-/Ist Analyse anhand der BIM Modelle in wenigen Minuten durch. Allein in diesem kritischen Bereich wurden 14 Abweichungen gefunden, die vorher übersehen worden waren.
Reduzierung von Baukosten für Nacharbeiten und Bauverzögerungen
Der digitale Zwilling zeigte, dass einer der strukturellen Stahlträger im Dach kritisch außerhalb der Toleranz platziert worden war. Aarsleffs Team nahm die Erkenntnisse schnell in eine Besprechung mit den betroffenen Nachunternehmern mit, um die Folgen gemeinsam zu bewerten. Es war sofort klar, dass der Träger vor Ort nachgearbeitet und korrigiert werden musste.
Die schnelle Kontrolle durch die Imerso Bausoftware ermöglichte es, dass das Problem noch während der Arbeit des verantwortlichen Bauteams vor Ort gefunden und behoben wurde. Die frühzeitige Erkennung ermöglichte es, Probleme schnell zu beheben, solange diese noch einfach zu beheben waren. Dadurch entstanden weder Verzögerungen im Arbeitsplan noch die Notwendigkeit, nachfolgende Aktivitäten neu zu planen .
Einige der von Imerso festgestellten Abweichungen wurden an die nächsten Auftragnehmer, die in Kürze mit den Arbeiten in dem Bereich beginnen würden, weitergeleitet und von diesen akzeptiert. Die übrigen Abweichungen wurden so gekennzeichnet, dass diese von den Teams vor Ort sofort behoben werden konnten. Auf diese Weise konnten alle Abweichungen ordnungsgemäß behoben werden, bevor diese zu kostspieligen Problemen, Verzögerungen und Konflikten im Projekt führten.
Dank der digitalen, baubegleitenden Qualitätskontrolle, die Per Aarsleff bei jedem Schritt durchführte, dauerte es nur vier Tage, bis diese komplizierte Turmkrone plaziert war, und weniger als eine Woche, um die Montage abzuschließen. So wurde die Arbeit weit unter dem Zeitplan abgeschlossen.
Aarsleff schätzt, dass allein das Beispiel des fehlplatzierten Stahlträgers die 10-fachen Kosten für Nacharbeiten hätte verursachen können, wenn es nicht so früh und mit so vielen Daten für eine schnelle Lösung gefunden worden wäre - ein Risiko, das die Kosten für die Bauverzögerung um mehrere Wochen erhöht hätte.
“Imerso ist der Hauptgrund, warum ich so viel Vertrauen in das 3D Scanning habe", sagt VDC Koordinator Christian Øster. "Es ist eine Sache, 3D Scandaten zu bekommen - wie man mit den Daten umgeht, ist der entscheidende Teil".
"Imerso ist eine erstaunliche Baumanagement Software, die es den Bauleitern ermöglicht, Abweichungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben, bevor diese sich verschlimmern oder in die nächste Phase übertragen werden. Der Prozess ist unkompliziert und sehr leistungsfähig.”
Unternehmensweiter Einsatz von digitaler Bausoftware
Die Entscheidung von Aarsleff für die Software von Imerso hat sich ausgezahlt, und das Unternehmen setzt die Technologie für die intelligente Bauüberwachung zunehmend ein. Das Ziel ist, die bewährten Praktiken des Lean Construction zu steigern und die Bauausführung durch die automatische Qualitätskontrolle zu optimieren.
Innerhalb von achtzehn Monaten hat Per Aarsleff den Einsatz von Imerso auf elf Projekte ausgeweitet, zwei weitere beginnen in 2023.
Per Aarsleff A/S